Der Spruch „Bei Oma schmeckt’s am besten“ ist viel mehr als ein Spruch, sondern es ist ein Lebensgefühl und eine gefühlte Tatsache. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Land die Oma lebt.
Aber warum schmeckt es bei Oma immer so gut? Und warum trifft die Aussage, dass es bei Oma stets am besten schmeckt auf so viele Menschen zu? Liegt es am Rezept oder doch eher an der Liebe, die sie schenkt? All das ist kein Zufall, denn Oma weiß, dass es frisch noch immer am besten schmeckt. Das beginnt beim frisch gebackenen Pflaumen- oder Apfelkuchen, je nach Jahreszeit bis hin zu den eingekochten Früchten, den Marmeladen oder dem Pfirsichmus.
Selbstgemacht schmeckt nie wie bei Oma
Wer als Kind bei der Oma zum Essen war, der sehnt sich später als Erwachsener oft nach dem, was aus ihrer Küche kam. Das, was selbstgekocht ist, das schmeckt einfach nicht so wie von ihr. Die Gerichte die Oma zubereitet haben etwas Magisches an sich und es gibt keinen Sternekoch, der mit ihr mithalten kann. Dabei sind die Gerichte oft sehr einfach – aber es schmeckt bei Oma einfach am besten.
Was viele nicht wahrhaben wollen ist, dass Essen oft an Emotionen und Erinnerungen gekoppelt ist. Selbst der Geruchssinn spielt eine wichtige Rolle. Wer kennt es nicht? Da steigt einem ein Geruch von einem bestimmten Essen in die Nase und dieser ruft Erinnerungen und Gefühle wach. In diesem Fall eben an die Kindheit. Hinzu kommt, dass der Geschmack in der Kindheit geprägt wird. Kocht Oma eben die Rinderroulade mit frischen Rotkohl, die besonders gut schmecken, dann wird dieser Geschmack eben zur geschmacklichen Norm. Darüber hinaus stammen die stärksten Erinnerungen aus dem ersten Drittel unseres Lebens. So viel zur biologischen Erklärung, warum es bei Oma eben am besten schmeckt.
Die Zeit mit den Großeltern – einfach unvergesslich
An die schöne Zeit, die man mit den Großeltern verbrachte, bleiben in schöner Erinnerung. Die Enkelkinder erhalten Sicherheit und die unbeschwerte Zeit, die mit ihnen verbracht wird, löst Glücksgefühle aus. Kein Sternekoch kann diese Gefühle mit seinen Gerichten hervorrufen, denn die Atmosphäre in einem Restaurant ist anders.
Für Kinder ist es zudem etwas Besonderes, wenn die Oma alles frisch und selbst zubereitet, mit gekonnten und gewohnten Handgriffen. Besonders wenn beide Elternteile berufstätig sind, ist die Zeit zumeist nicht vorhanden, um jede Mahlzeit frisch zu kochen. Anders verhält es sich bei den Großeltern und Oma ist in einer Zeit aufgewachsen, in der noch Hauswirtschaft auf dem Stundenplan der Schule stand. Daher ist es für jedes Kind ein anderes Erlebnis bei Oma und Opa zu essen.
Die Atmosphäre – einfach unvergesslich
Wer erinnert sich nicht an die Zeit, wo der Oma beim Backen und Kochen zugeschaut wurde. Eventuell wurde auch mitgeholfen und das Gefühl, das dabei entstand, war, das man sich bestens umsorgt und einfach nur wohlgefühlt hat.
Nicht nur das Essen und die super Köchin spielten eine Rolle, sondern auch die Atmosphäre. Da sitzen auf der Arbeitsfläche oder auf dem Küchenstuhl stehend wird der Oma in die Töpfe geschaut. Das ist wohl auch einer der Gründe, dass die Küche heute noch immer so beliebt ist und so gestaltet wird, dass die Familie darin zusammenkommt – und das nicht nur zum Essen.
Oma bringt viel Kocherfahrung mit
Im Laufe der Zeit sammeln ältere Köchinnen einiges an Erfahrung in der Küche. Denn schließlich war die Versorgung mit hausgemachten Essen früher noch viel mehr verbreitet als heute. Während heute oft vom Lieferservice geordert wird oder die Halb- und Fertiggerichte aus dem Supermarkt im Topf oder der Mikrowelle landen, musste Oma alles per Hand zubereiten.
Ein weiterer Punkt ist, dass viele Großeltern in eigenen Häusern wohnen und sich dem Anbau von Obst und Gemüse widmen. Das kann ein kleines Hochbeet sein, dass vor oder hinter dem Haus steht oder auch eine größere Fläche.
In den Gärten der Großeltern sind neben Kartoffeln, Karotten, Bohnen und Salat auch viele andere Gemüsesorten zu finden, wie Erbsen, Bohnen und auch Tomaten. Es ist kein Geheimnis, doch frisches, saisonales Obst und Gemüse schmeckt einfach am besten und unvergleichlich. Mit den Lebensmitteln, die im Supermarkt angeboten werden, ist der Geschmack nicht zu vergleichen. Alles weist viel mehr Aroma auf.
Liebe – die ultimative Zutat
Das ultimative Stichwort lautet hier „Liebe“, denn diese kannst du aus jedem Gericht, jedem eingekochten Obst, der Marmelade und Säften herausschmecken. Sicherlich steckt auch die eigene Mutter und man selbst viel Liebe in sein Essen, wenn dies zubereitet wird, wenn Omas Rezepte nachgekocht werden – aber es ist am Ende nicht dasselbe.
In jedem Gericht, das Oma zubereitet, steckt Liebe und dies gilt auch für jedes Mitbringsel. All dies drückt die Zuneigung von ihr auf einer ganz besonderen Art und Weise aus.
Wird alles zusammengefasst: Erfahrung, Liebe, der Umgang mit Lebensmitteln, die Atmosphäre und das eigene Gefühl, dann kommt man zu dem Ergebnis: original „Oma-Geschmack“. Daher sollte jeder der noch Großeltern bzw. eine Oma hat, jeden Tag, der mit ihr verbracht wird, zu etwas Besonderen machen. Denn dies tut sie am Ende auch für ihre Enkelkinder.